NDS: Fanel

Endlich war es wieder soweit: Das zu Recht so berühmte Natrix Dynamic System (NDS) fand statt. Das Spezielle an dieser Exkursion ist, dass erst am Vorabend entschieden wird, wo sie uns hinführt. Dabei kommt es nämlich ganz darauf an, wo zurzeit viele interessante Vögel zu sehen sind. Dieses Jahr führte uns das NDS ins Fanel. Zu Zehnt starteten wir in Zürich und ab Bern war das Dutzend komplett.

Gleich bei Ankunft in La Sauge warfen sich einige von uns für eine besonders zutrauliche Rabenkrähe auf den kalten Boden. Merlin besorgte sich beim Hofladen zwei Schalen feinster Schweizer Erdbeeren und auch Fenchel. Von den Erdbeeren blieben dem Käufer leider nur wenige übrig, dafür hatte er den Fenchel fast für sich alleine ;-)!

Kaum ausgestiegen, legten wir bereits bei der Bushaltestelle einen kurzen Stopp ein – trotz des gemeldeten Rallenreihers 😉
Foto: Merlin Hochreutener

Voller Vorfreude marschierten wir Richtung Gemshoger, wo ein Rallenreiher gemeldet war. Unterwegs dorthin bewunderten wir ein Kohlmeisennest in einem Baumstamm, mit kleinen hungrigen Vögelchen darin. Auf dem Weg lagen viele Eierschalen verstreut. Wahrscheinlich Kormoraneier, die vom stürmischen Wind aus den hoch in den Bäumen gelegenen Nestern geweht wurden. Kurz vor dem Turm flötete eine unermüdliche Nachtigall. Als wir auf dem Gemshoger angekommen waren, erspähten wir tatsächlich den erhofften Rallenreiher.

Der hübsche Rallenreiher, der sich vom Gemshoger aus super beobachten liess.
Foto: Elias

Die metallischen Rufe der Bartmeisen und der schmetternde Gesang der Drosselrohrsänger verrieten die Anwesenheit dieser scheuen Schilfbewohner. Alle bekamen diese hübschen, süssen Vögelchen zu Gesicht. Überall hüpften und flogen Rohrammern übers Schilf. Eine Rohrweihe suchte das Gebiet nach einem Häppchen ab.

Das Fanel ist einer der Orte in der Schweiz, wo die Bartmeise noch ausgedehnte Schilfgebiete zum Brüten findet.
Foto: Elias

Ein Kuckuck landete direkt neben uns auf einem grossen Baum und begann das berühmte kuckuck-kuckuck zu rufen. Alle konnten ihn lange bestaunen, bis er wieder verschwand…

Danach wendeten sich die Einen wieder dem schönen Rallenreiher zu, die Anderen suchten die Inseln ab. Nach einem kurzen Absuchen entdeckten wir eine Brandgans und einige Limikolen. Wie aus dem Nichts tauchten zwei Bartmeisen auf, und sie zeigten sich eine Minute lang von ihrer besten Seite. Man konnte sie sehr gut fotografieren. Bevor wir uns auf den Weg Richtung Damm machten, erhaschten alle noch einen letzten Blick auf den seltenen Rallenreiher.

Unterwegs dorthin machten wir einen Abstecher zum Seelein bei Les Grèves. Auf dem matschigen Pfad hörten wir aus einem Busch einen möglichen Gelbspötter, aber leider konnten wir den Vogel nicht sicher bestimmen, denn er sang nur kurz. Bei dem Seelein hielten sich leider nur Höckerschwäne und Stockenten auf. Deshalb setzten wir unseren Weg zum Damm fort.

Diese zutraulichen Trauerseeschwalben jagten auf kurze Distanz im Broye-Kanal.
Foto: Elias

Als wir endlich zuvorderst ankamen, begrüssten uns die ersten Trauer- und Flussseeschwalben. Weniger erfreut zeigte sich ein Mittelmeermöwenpaar, welches ihr Nest neben dem Weg gebaut hat. Die Störungen von uns und den listigen Ratten mussten sie über sich ergehen lassen. Wir entdeckten auf dem See zwei schwimmende (eigentlich tauchten sie die ganze Zeit ;-)) Prachttaucher in ihrem prächtigstem Prachtkleid und noch einen hübschen Mittelsäger.

Glücklicherweise war die tote Mittelmeermöwe für die Ratte etwas interessanter als das Nest daneben…
Sie liess uns Menschen sehr nahe an das Nest herankommen, wie läuft das echt mit den Ratten..?
beide Fotos: Elias

Einen Blick auf die Uhr erinnerte uns daran, dass der Bus nicht auf uns wartet. Im Wäldchen hörte Leandro das Gurren einer Turteltaube. Als wir die Bushaltestelle erreichten, kam der Bus schon angefahren. Auf dem Rückweg vom Damm erreichte uns eine Meldung über SBA von einer Pfuhlschnepfe im Prachtkleid in Yverdon. Noémie und Ruben verabschiedeten sich deshalb bereits in Ins. Der Rest der Gruppe bestieg den Zug. Dort spielten wir verschiedene Spiele, bestaunten gegenseitig unsere Bilder oder lachten einfach die ganze Zeit. Müde, aber glücklich erreichten wir den Zürcher Hauptbahnhof.