NDS: Fanel

Massen an Vögeln sind nun auf dem Weg in ihre Überwinterungsgebiete – eine ideale Zeit also, um sich kurzfristig nach den Vögeln zu richten. Für den das NDS am 23. September hatte das Leitungsteam beschlossen, ins Fanel zu fahren, welches stets Überraschungen bereithält.

Wir waren immer noch im Zug, als eine Pfuhlschnepfe in Witzwil gemeldet wurde – keine 300m von unserer Bushaltestelle! Tatsächlich wartete sie unsere Ankunft noch ab und bescherte der Jugendgruppe des OV Sursee und uns einen tollen Start! Gemeinsam beobachteten wir den seltenen Gast aus dem hohen Norden, als Nino plötzlich einen gut versteckten Kuckuck in einer Baumreihe entdeckte. Wir konnten alle einen kurzen Blick auf ihn werfen, bevor er sich davon machte.

Auch wir marschierten langsam los in Richtung Fruchtschür. Die Felder hielten einige Steinschmätzer und Hohltauben für uns bereit, und in der Fruchtschür erholte sich eine schläfrige Schleiereule von der letzten Nacht. Nebst mehreren Schwarzkehlchen entdeckte Ruben noch einen Raubwürger auf einer entfernten Buschreihe!

In der Nähe des Naturschutzzentrums La Sauge hatten Schweine eine geeignete Schlammpfütze geschaffen, wo sich ein ganzer Haufen Limikolen tummelte. Unter den vielen Alpenstrand- und Kampfläufer konnten wir trotz des starken Flimmerns einige Sand- und Flussregenpfeifer ausmachen.

Wir wählten einen Weg zum Gemshoger, der uns unterwegs durch ein Waldstück und mehrere Buschreihen führte. Es ging eher schleppend vorwärts, aber das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Ein Dutzend Gartenrotschwänze, etliche Trauer- und Grauschnäpper sowie ein paar Schwarzkehlchen besetzten quasi jeden zweiten Zaunpfosten.

Nach einer kurzen Stärkung konnten wir vom Aussichtspunkt aus 2 Nachtreiher, Bartmeisen und jede Menge Enten und Möwen beobachten. Bei genauerem Hinschauen entdeckten wir darunter noch Spiessenten und Zwergmöwen. Eine Handvoll Limikolen – inkl. Zwergstrandläufer – war auf den Inseln zu sehen, und eine Rohrweihe jagte über das Schilf.

Weil wir zuvor jedoch schon so ausgiebig beobachtet hatten, blieb nach gemütlichen 1.5-2h nicht mehr allzu viel Zeit, und so machten wir uns wieder auf den Weg zur Bushaltestelle – schliesslich lag noch eine weite Rückreise vor uns…