Am frühen Morgen versammelten sich mehrere Jungornitholog/innen am Hauptbahnhof um gemeinsam in den Rebbergen der Ortschaft Maienfeld zu degoutieren. Am Ende auf der Zugfahrt waren alle hackevoll von Vogelarten.

Die Berge, welche sonst das Örtchen Maienfeld umsäumen, waren von Regenwolken verdeckt, doch das Wetter zeigte zum Glück noch seine gute Seite. In den Rebbergen waren wir sehr wachsam und achteten auf jeden Ruf, Regung oder Geräusch, dass uns auffiel. Keine Hecke hatte seine Privatsphäre, sie wurden regelrecht durchkämmt, was meistens gar nicht nötig war. Fast jede Vogelart hatte ein Aufmerksamskeitsdefiziet, der Wendehals präsentierte sich sehr schön und nahe auf einem Busch, und die Zaunammer gab alles, um nicht übertönt zu werden.

Überraschenderweise sahen wir noch eine Heidelerche! Wir dachten, uns fehlt jetzt nur noch der Schönling, welcher jedoch sowieso sehr scheu ist. Ihn erblickten wir auf einer Wiese, auf der das Alpen Heidi mal gespielt haben sollte. Das orangebraune Gefieder des Schönlings hob sich mit einem milden Kontrast vom grünen Gras ab, und sein Kamm verriet ihn, selbst wenn er sich hinter einem kleinen Hügel befand. Meine Faszination galt vor allem den Schatten auf dem Schönling, die ihm Charakter verliehen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Wiedehopf, doch dieser von der Heidi Wiese hat einen schlechten Humor: Kaum hatte man ihn im Spektiv für eine genauere Betrachtung eingestellt, flog er mit seinen schwarz-weiss gebänderten Flügeln fort. Doch zum Glück gab es auch den etwas ruhigeren Gartenrotschwanz (siehe Beitragsbild).

So hatten wir alle für die Rebberge typischen Vogelarten beisammen und unsere Ziele für diese Exkursion erfüllt. Unsere Beobachtungen übertrafen diese aber sogar noch: Ganz nebenbei erblickten wir noch eine Rohrweihe, einen Steinschmätzer, ein Schwarzkehlchen, einen Gelbspötter und wir hörten noch Bienenfresser! Eine tolle Frühlingsexkursion also 😀