Gurnigel-Wochenende

Samstag, 21.10.

Wir trafen uns alle um 7:15 Uhr am Treffpunkt im HB.
Die Euphorie war gross, jedoch die Augenringe der Teilnehmenden fast tiefer als der Nebel, den wir auf dem Gurnigel antrafen. Zu Beginn hörten wir oft ein ‚ching ching‘ von vielen Fichtenkreuzschnäbeln, das ‚sie‘ der Kernbeisser schallte durch die kalte Luft, und hunderte Buchfinken zogen über uns hinweg.

3255 Buchfinken

1336 Erlenzeisige

140 Kernbeisser

Greifvögel fast keine. Als man für kurze Zeit ein wenig Blau am Himmel sah, kam ein Baumfalke daher, welcher ironischerweise direkt wieder im Nebel verschwand. Da die Bedingungen nicht besser wurden, und die kalte Bise uns nicht in Ruhe liess, gingen wir um 15:00 Uhr runter zur Unterkunft und assen ein sehr frühes Znacht.

Um 17 Uhr waren wir wieder auf dem Weg Richtung Wald. Wir träumten schon alle zuversichtlich vom singenden Sperlingskauz – er enteuschte uns leider. Sogar der Waldkauz schwieg. Aber der Wald war sehr idyllisch, und wir konnten eine schöne Abendstimmung geniessen.

Zurück in der Unterkunft gab es ein grusliges Werwölfen, und wir fielen danach trotzdem in einen tiefen Schlaf. (Wer hat geschnarcht?)

Bericht: Moritz Wohlhauser

Sonntag, 22.10.

Am Sonntagmorgen standen wir früh auf und gingen auf den Pass. Dort zogen viele Finken durch, und hin und wieder eine Heidelerche. Die Gruppe, welche ihr Glück nochmals im Bergwald versuchen wollte, hörte zwar wieder keinen Sperlingskauz, wurde aber mit einer fliegenden Waldschnepfe im ersten Morgenlicht belohnt.

Weil es noch kalt war, kochten wir uns einen Tee auf dem Gaskocher. Auch mit viel Fangis hielten wir uns warm. Einige Feldlerchen und Bachstelzen konnten wir beobachten, und von weit weg kullerte ein Birkhuhn. Plötzlich rief Moritz an und sagte, dass sie einen durchziehenden Merlin entdeckt hatten. Leider war er schon weg. Nach dem Mittagessen gingen wir zu den anderen und beobachteten die durchziehenden Vögel gemeinsam. Immer wieder zogen nun Sperber durch: Am Schluss waren wir bei 56 Sperbern! 

Dann assen wir den feinen Geburtstagskuchen von Leon. Und bald danach nahmen wir auch schon das Postauto zurück nach Bern. Weil wir früher dran waren als geplant, mussten wir im Intercity auf der Treppe oder auf unseren Rucksäcken sitzen, die Zeit ging aber sehr schnell vorbei.

Bericht: Liam Pang