Birdlife-Sommerlager 2019 im Fanel

1. Tag: Montag

Am Montag, dem 15.07.2019, trafen sich 14 naturbegeisterte Kinder und Jugendliche in Ins am Bahnhof. Als alle ihr Velo hatten, ging es los. Bei der Fruchtschüür machten wir einen kleinen Zwischenstopp, wo wir unter anderem Turmfalken, Neuntöter und eine Schleiereule (!) beobachteten, die am helllichten Tag von hunderten Krähen verfolgt wurde, bis sie ins Feld sass, und die Krähen wegflogen. Danach setzten wir unsere Fahrt fort, bis wir endlich im Fanelhaus ankamen. Nachdem alle ihre Betten bezogen und wir ein Kennenlernspiel gemacht hatten, gingen wir Vögel beobachten auf dem Gemshoger. Wir haben viele Vögel gesehen: Zwergdommel, Lachmöwen, Bartmeisen, Seiden- & Nachtreiher und Flussseeschwalben.

Später im Fanelhaus assen wir Zmittag. Nach dem Essen haben wir Fussball gespielt. Danach gingen wir auf den Damm, um Vögel zu beobachten. Auf dem Weg haben wir eine tote Mittelmeermöwe gesehen. Als wir Vorne am Damm ankamen, sahen wir zwei sehr seltene Vögel auf den Pfosten: eine Küstenseeschwalbe und eine winzige Zwergseeschwalbe als absolutes Highlight!

Es ist immer ein kleiner Erfolg, die Küsten- unter den vielen Flussseeschwalben auszumachen!!
Foto: Ruben Lippuner
Und als wir die hübsche Zwergseeschwalbe gefunden hatten, war alles perfekt 😊
Foto: Elias

Wir haben auch häufigere Vögel gesehen: zum Beispiel Gänsesäger, Grünschenkel, Rotschenkel und ganz viele Flussseeschwalben. Als wir zurückgingen, war das Znacht schon bereit: Es gab feine Pasta mit Cinque Pi-, Pesto- und Käsesauce. Nach dem Znacht spielten wir noch drei Runden Stratego. Danach gingen wir müde und glücklich über diesen ereignisreichen ersten Tag ins Bett.

Bericht: Amadeo & Elias

2. Tag: Dienstag

Am Dienstagmorgen wurden wir um 6.45 Uhr geweckt. Die Morgenexkursion führte uns auf den Bernerturm. Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Waldwasserläufer. Auf dem Turm selbst konnten wir Flussseeschwalben (mit Küken), Zwergdommeln und viele Kormorane sehen. Um etwa 8 Uhr assen wir alle gemeinsam Zmorge. Danach fuhren wir mit dem Velo zum Gemshoger. Dort sahen wir: Purpurreiher, Bartmeisen und eine Zwergdommel, die sich netterweise zuoberst auf einen Schilfhalm setzte, damit wir sie sehr gut beobachten und sogar fotografieren konnten.

Selten sieht man eine Zwergdommel so fotogen, wir hatten das Glück aber!
Foto: Elias

Nach dem Zmittag im Fanelhaus fuhren wir mit den Velos in die Badi nach Cudrefin. Dort spielten wir viele lustige Spiele und Wasserfrisbee. Die Leiter spendierten uns dann noch ein Eis. Zum Nachtessen fuhren wir zurück ins Lagerhaus, es gab Tortillas mit vielen verschiedenen Füllungen.

Danach fuhren wir in der Dämmerung zur Fruchtschüür. Als erstes hörten wir alle eine Wachtel, die ganz nahe aus dem Getreidefeld sang. Dann sahen wir eine Schleiereule über das Feld wegfliegen und Leon erzählte uns anschliessend viel Interessantes über die Eulen und ihren lautlosen Flug. Nach dem superfeinen Dessert, zwei Nidelkuchen, die uns nette Eltern vorbeigebracht hatten, fuhren wir zufrieden zurück und gingen schnell ins Bett.

Während der Abendexkursion konnten wir auch noch diese partielle Mondfinsternis bewundern.
Foto: Elias
Man konnte fast von Auge mitverfolgen, wie sich die Erde vor den Mond schob!!
Foto: Nicola

Bericht: Muriel & Alina

3. Tag: Mittwoch

Heute Morgen sind wir zum Berner Turm gegangen und haben viele Flussseeschwalben gesehen. Aber auch ein anderes Tier lässt sich immer wieder vom Berner Turm aus blicken:

Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung hat man gute Chancen, Wildschweine zu entdecken!
Foto: Alina

Um 8 Uhr sind wir zurückspaziert und haben im Fanelhaus gegessen. Nachdem wir mit den vielen Müeslis fertig waren, haben wir uns bereit gemacht, um zu spielen. Danach haben wir uns auf den Weg zum Damm gemacht. Auf dem Damm haben wir viele Flussseeschwalben gesehen.

Es sind jeweils fast alle Pfosten im Chablais de Cudrefin von Flussseeschwalben besetzt, hier schön festgehalten von Ruben!

Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Die einen suchten Raubmöwen, die anderen beobachteten Seeschwalben, als plötzlich zwei dumme Standup-Paddler ins Gebiet eindrangen. Nachher machten wir ihnen klar, dass sie dumm sind. Sie freuten sich nicht. Dann fuhren wir in das Strategogebiet und spielten.

(Bis hier wurde der Blog von allen gemeinsam geschrieben: Der Reihe nach hat jeder zwei Wörter hinzugefügt.) 🙂

Nach dem Stratego und Zmittag machten wir uns rasch auf den Weg in die Badi. Das kühle Nass erfreute alle sehr. Die Zeit verging schnell mit Fussball und anderen Spielen. Nach dem Spass fuhren wir ins Fanelhaus, um Znacht zu essen. Das Küchenteam hat uns einen tollen Risotto zubereitet. Als Abendbeschäftigung waren Biber, Neuenburger Turm und Gemshoger geplant. Der Weg auf den Neuenburger Turm führte über zwei Leitern nach oben. Der Turm ist sehr staubig und voller Spinnfäden, die Aussicht übers ganze Fanel jedoch genial! Die eine Gruppe war auf dem Gemshoger und die andere auf dem Neuenburger Turm, wir kommuni­zierten auf Natrixweise (abwechselnd Aufspringen) und hatten ein Riesen-Vergnügen.

Vor dem Betreten des Turmes mussten wir uns aber zuerst durch diesen Schilf-Dschungel kämpfen…
Foto: Ruben Lippuner
So schnell wird man vom Birden abgelenkt…🙄
Foto: Alina

Wir gingen dann zum Broye-Kanal, wo wir, bevor Ruben etwas erzählen konnte, den Biber ganz nahe im Wasser sahen.

Jolan hatte am Vortag sogar einen Biberzahn gefunden… sieht man auch nicht alle Tage…
Foto: Ruben Lippuner

Zum Schluss gingen wir in den «Ess-Saal», wo wir einen Teil dieses Textes zusammen entwarfen. Wir gingen müde ins Bett und träumten von den vielen coolen Arten, die wir heute gesehen hatten.

Bericht: Nicola & Béla

4. Tag: Donnerstag

Am Morgen standen wir um 8 Uhr auf und genossen ein himmlisches Frühstück. Danach begaben wir uns ins BirdLife – Naturschutzzentrum La Sauge, wo wir eine Führung genossen.

Zuerst fischten wir verschiedene Wassertiere aus einem Teich, …
Foto: Ruben Lippuner
… die wir dann unter dem Mikroskop bestimmten.
Foto: Levi

Später konnten wir alle den Eisvogel wunderschön beobachten und einige sahen noch einen Pirol. Ein paar entdeckten auch noch eine Haselmaus, die ohne jede Scheu auf kleinste Distanz am Fressen war. Wir schossen alle tausende Fotos von diesem zuckersüssen Tierchen. Dann fuhren wir zurück und assen Zmittag.

jööö😉die putzige Haselmaus, die sich auf weniger als einen Meter Distanz beobachten liess!!
Foto: Elias

Danach machten wir einen Postenlauf, mit vielen lustigen Posten. Am Ende erhielten wir Hinweise auf ein leckeres Dessert im Fanelhaus. Nach dem Dessert (es gab Eis mit Apfelmus: fantastisch!) spielten wir zweimal Stratego. Zum Znacht gab es Polenta mit Pilzsauce und Ratatouille. Da wir alle sehr müde waren, teilten wir uns in zwei Gruppen auf: Die einen gingen auf den Bernerturm, die anderen spielten Frisbee. Léo, der schon auf den Bernerturm vorausgegangen war, sah an diesem Abend am grossen Staren-Schlafplatz in den Lagunen einen Rosenstar! Er konnte leider von den anderen nicht mehr wiederentdeckt werden. Trotzdem eine geniale Art fürs Sommerlager!

Seine Geduld und Ausdauer zahlte sich aus: Léo entdeckte einen Rosenstar 😋
Foto: Elias

Bericht: Ladina & Noémie

5. Tag: Freitag

Etwa die Hälfte der Kinder stand um 5 Uhr auf und ging den Rosenstar suchen, den Léo am Vorabend entdeckt hat. Wir sahen leider keinen Rosenstar, aber andere coole Arten.

Bei der erfolglosen Rosenstar-Nachsuche…
Foto: Ruben

Um 7 Uhr gingen wir zurück. Wir assen mit den anderen Morgenessen und dann erklärte Merlin uns die Regeln für das BirdRace. In jeder Gruppe waren drei Personen und alle drei mussten den Vogel sehen oder hören. Um 9.00 Uhr fing das BirdRace an. Meine Gruppe ging zuerst durch den Wald. Im Wald hatten wir sehr viele Arten, zum Beispiel Zaunkönig und Buchfink. Nachdem wir durch den nächsten Waldteil fuhren, gingen wir weiter, bis zu einem Feld. Auf dem Feld hatte es sehr coole Arten wie Grauschnäpper und Neuntöter. Der Weg bis zum Gemshoger war nicht so weit, aber wir hatten immer noch neue Arten. Beim Gemshoger hatten wir leider nur neun neue Arten. Wir fuhren eher zackig zum Bernerturm. Auf dem Bernerturm trafen wir die Gruppe von Alina und die Gruppe von Noémie. Um 12.00 waren wir fertig und es gab Mittagessen.

Nachdem wir gegessen hatten, konnten wir auswählen, ob wir in das Naturschutzzentrum La Sauge wollten, oder ob wir Spiele spielen wollten. Im La Sauge sahen wir Eisvögel und noch vieles mehr.

So konnten wir uns nochmals vom La Sauge verabschieden.
Foto: Nicola

Wir fuhren nach eineinhalb Stunden wieder zurück in das Fanelhaus. Dort angekommen, nahmen wir alles Essen und je ein Badtüechli und gingen nach vorne zum Grillplatz. Dort hatten wir vorher ganz viel Holz gesammelt und nun brätelten wir viele Vegi-Würstchen und feines Gemüse. Wir sassen gemütlich im Schatten und konnten so den letzten Lagerabend ausklingen lassen.

Léo hatte den Grill stets im Griff!! 🙂
Foto: Ruben Lippuner

Noémie erzählte uns nach dem Essen viel Spannendes über die Fledermäuse und ihren genialen Ortungssinn per Echolot. Danach ging ein Teil auf den Bernerturm in der Hoffnung auf ein Comeback des Rosenstars – leider erfolglos. Die anderen spielten noch eine Runde Frisbee und hatten es sehr toll miteinander. Nachdem wir das restliche Grillzeugs zurück zum Fanelhaus getragen haben, nahm uns Noémie mit auf einen Fledermaus-Spaziergang in der Dämmerung. Mit einem Fledermaus-Detektor konnten wir sie gut hören bevor sie dann plötzlich blitzschnell über unsere Köpfe kurvten. Das lustige Knistern des Gerätes zusammen mit den rastlosen Silhouetten schuf eine schöne Stimmung. Nach diesem interessanten Ausflug gingen wir alle schnell ins Bett, da wir todmüde waren.

Bericht: Severin

6. Tag: Samstag

Auch am letzten Tag gab es noch eine topfitte Gruppe, die sich früh losmachte auf eine Morgenexkursion auf den Gemshoger. Anschliessend frühstückten wir zum letzten Mal gemeinsam im Fanelhaus. Dann ging es ans Packen und Putzen! Es hat zwar einige Zeit in Anspruch genommen, aber wir konnten schlussendlich fast nach unserem Zeitplan Richtung Ins abfahren. Bei der Fruchtschüür legten wir einen Halt ein und assen unsere Sandwiches. Danach zeigten wir uns gegenseitig noch die Bilder der selbstgebauten Nester und Tier-Kunstwerke vom Postenlauf am Donnerstag. Nach einer kurzen Feedback-Runde ging es dann weiter zum Bahnhof, wo wir zuerst alle Resten verteilten. Sogar Passanten konnten wir mit Äpfeln zudecken! 😉 Dann verschickten wir unsere Velos wieder nach Hause und schon war es Zeit, voneinander Abschied zu nehmen. Wir waren alle sehr glücklich über das Erlebte, doch auch etwas erschöpft und einige leider sogar krank, sodass sich alle wieder auf das eigene Bett freuten. Dieses Lager wird uns aber noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Bericht: Ruben