Mornellregenpfeifer auf dem Cassonsgrat

Pünktlich um 06:50 Uhr trafen wir uns beim Treffpunkt am Zürich HB. Mit dem Zug und Bus ging es nach Flims und von dort mit der Sesselbahn eine Stufe näher zu den grauen Wolken über uns, die das heutige Ziel verdeckten. Bei der Bergstation angekommen wurden wir mit erfrierender Kälte begrüsst. Als sich alle zum Wandern bereitgemacht und sich mehrere Schichten übergezogen hatten, wanderten wir los.

Die Stimmung war allerdings nicht die beste, denn auch der Wetterbericht zeigte keine Sonne an. Nach der ersten Etappe zogen wir unsere warmen Jacken wieder aus und konnten Bergpieper und Bluthänflinge hören. Ausserdem sahen wir zwei Gämsen, die sich hinterherrannten. Ständig hörten wir die aufgeregten Rufe der Murmeltiere, die uns bereits lange zuvor entdeckt hatten. Nun ging es an den steilen Aufstieg, der direkt an einer Felswand vorbeiführte. Das Wetter veränderte sich ständig, mit Regen, Schnee und Sonnenschein ging es weiter nach oben. Immer wieder machten wir einen Halt, um die Felsen nach dem Mauerläufer abzusuchen – leider erfolglos… Dafür konnten wir einen jungen Steinadler beobachten, der gemütlich auf einem Stein sass. Schwitzend und zufrieden kamen wir auf 2600m. ü. M. an. Das Wetter verschlechterte sich wieder und unsere Stimmung sank wieder. Trotz trüber Sicht erblickten wir zwei Alpenbraunellen und machten uns noch an die letzten paar Meter. Danach verschwand der Nebel vor uns, und wir suchten die Ebene vor uns ab, die wie aus dem Nichts vor uns aufgetaucht war.

Kurz danach konnten wir sechs Alpenschneehühner und einige Mornellregenpfeifer entdecken. Ab jetzt war uns das Wetter egal, wir griffen nach unseren Kameras und machten ab, dass wir ruhig bleiben und die Vögel nicht stören würden. Wir verteilten uns und fotografierten oder beobachteten die seltenen Regenpfeifer und die vielen Hühner, wobei es die meiste Zeit über schneite.

Leider waren die Vögel nicht so zutraulich wie letztes Mal, aber dennoch machten wir uns erfolgreich mit min. 17 Mornellregenpfeifer und 18 Alpenschneehühner an den Abstieg. Wieder suchten wir den Mauerläufer, aber auch dieses Mal zeigte sich keiner. Später, als sich die Sicht gebessert hatte und wir die Bergstation sahen, entdeckten wir noch zwei adulte Steinadler und zwei Steinböcke. Glücklich und kaputt machten wir uns auf den Heimweg.