Flachsee & Stille Reuss

Heute Morgen sind viele Natrixler*innen sehr früh aufgestanden, um gemeinsam an den Flachsee zu gehen. Wie wir es uns von den letzten Exkursionen gewohnt waren, teilten wir uns in zwei Gruppen auf, damit wir nicht zu 20st unterwegs sind. Dabei traf sich die frühe Gruppe um 05:55 Uhr, die spätere um 06:55 Uhr am Zürich HB. Von dort aus fuhren wir via Birmensdorf ZH nach Rottenschwil, Hecht.

Zuerst entschieden wir uns dazu, an die Stille Reuss zu gehen, wo wir gleich schon von 3 Rehen begrüsst wurden, und bald erblickten wir auch schon die ersten Kiebitze, die hier im Gebiet noch brüten. Dazu aber später mehr.
Denn direkt nebenan – am Rande des Auenwaldes – horchten wir plötzlich auf, diesen Gesang hört man in der Schweiz nämlich immer seltener:

Nach dieser tollen Beobachtung enschieden wir uns weiter vorne, einmal das Schilf abzusuchen. Und tatsächlich: Wir trafen auf einen Schilfrohrsänger. Wie ein typischer Rohrsänger bewegte er sich flink durchs Schilf hindurch und erschwerte uns somit die Beobachtung.

Einige Krickenten, Blässhühner und Teichhühner kreuzten unsere weiteren Wege, und kurz darauf rief plötzlich jemand: Eine Limikole! Sie war ziemlich gross, und mit diesem langen, leicht aufgeworfenen Schnabel stellte sie sich als Grünschenkel heraus.
Als wir weitergingen, entdeckten wir noch Kiebitz-Nester, die von kleinen Schutzkörben umgeben waren (sodass keine Füchse die Eier holen können).

Später, als wir weiter vorne am Flachsee waren, entdeckten wir 2 weitere Rehe, die unglaublich schnell über die Felder rannten und zum Flachsee runter wollten. Zwischen ihnen und dem Wasser standen jedoch ein Holz- und ein Metallzaun. Unter dem Holzzaun konnten sie locker unten durch gehen. Doch beim Holzzaun kamen schon Spaziergänger mit einem Hund. So gerieten die Rehe in Panik und mussten sich unter dem Metallzaun durchzwängen. Dann rannten sie durchs seichte Wasser zur Sandinsel im Wasser. Weiter konnten wir sie leider nicht mehr beobachten, weil uns ein paar Büsche die Sicht versperrten. An dem Ort, an dem sie sich unter dem Zaun durchgezwängt hatten, lagen jetzt ganz viele Rehhaare (mindestens so viele, dass man ein kleines Kissen hätte stopfen können).

Den Hide durften wegen Corona nur 6 Leute aufs Mal benutzen, und weil leider schon 4 andere Personen drin waren, durften wir nur in 2er-Päärchen hinein.
Wenn man aber mal drin war, liessen sich Knäk, Schnatter, Pfeif, Krick, und Stockenten sehen und auch Graugänse (mit Jungen). Weit weg suchte ein Grünschenkel nach Nahrung.

Ein bisschen weiter vorne entschieden wir uns dazu, nochmal alles ganz genau abzusuchen. Wir entdeckten ein paar Waldwasserläufer, Flussuferläufer und Kampfläufer.
Als wir kurz darauf auf die frühe Gruppe trafen, überfielen ein paar Kinder Leon, weil er Natrix – Visitenkarten und -Kleber mitgebracht hatte, von denen alle welche haben wollten.
Direkt von unserem Standort aus entdeckten wir noch eine Bekassine, die sehr nah war und auf ihre Tarnung vertraute.

Mittlerweile machte sich bei vielen der Hunger bemerkbar, und wir entschieden uns dazu, etwas zu essen. Von unserem Picknick – Platz aus sahen wir ein paar Schafstelzen und weitere Kampfläufer.

Ruben sah auf seinem Handy auf Swiss Bird Alert kurz nach, ob die frühe Gruppe etwas Seltenes gesehen und auch gemeldet hatte. Und tatsächlich: Es waren eine Zwergschnepfe und ein Blaukehlchen gemeldet worden. Also fragten wir Ruben, ob wir noch kurz zur Stillen Reuss gehen können.

Er sagte ja unter der Bedingung, dass wir zügig laufen und nicht irgendwo stehen bleiben und schauen sollten. Also machten wir uns auf den Weg und liefen sehr schnell Richtung Stille Reuss. Dort entschieden wir uns, jeden einzelnen Millimeter des Schilfs abzusuchen. Zuerst fanden wir nichts, doch dann entdeckte Ruben die ZWERGSCHNEPFE. 👏  Wir beobachteten sie eine sehr lange Weile und gingen dann weiter. Plötzlich entdeckten wir das Blaukehlchen. Es war so schön mit der blauen Brust! Es sass sogar eine Zeit lang frei im Schilf, und man konnte es von ungefähr 5 Metern sehr gut beobachten.