Exkursion zu Bartgeier & Co. auf den Gemmipass

Frühmorgens machten sich zehn motivierte Natrixler auf den Weg ins Wallis. Eine lange Reise stand uns bevor, die drei Stunden Zugfahrt wussten aber alle über die Runden zu bringen: ob mit „Arschlöchle“, Schlafen oder Zug-Birden (mit Wasseramsel und Dohle für die Natrix-Jahresliste!).
Mit Zug und Bus fuhren wir nach Leukerbad, wo wir bereits einige Alpenarten beobachten konnten. Von dort aus ging es dann noch mit dem „Gondelbähnli“ hoch zum Gemmipass. Oben wehte der Wind und auch die Kälte war deutlich zu spüren. Diejenigen, die die Thermohosen noch nicht anhatten, zogen sie spätestens jetzt an! Schnell gingen wir dann zum Beobachtungsstandort.

Dort waren bereits mehrere Fotografen und unter ihnen Alpenbraunellen, Alpendohlen und Schneespatzen. Diese drei hübschen Vogelarten ließen unsere Kameras heiß laufen, während wir immer wieder nach Bartgeiern Ausschau hielten. Da die Vögel kaum Scheue zeigten, versuchten wir, mit den verschiedensten Methoden ans Traumbild zu gelangen. Ob mit Weitwinkel, Fernauslöser oder die Alpendohlen auf eine Kamera lockend…

Alle diese Methoden fruchteten, nur kam genau dann der
Bartgeier, als nicht alle die richtige Einstellung gewählt hatten oder ein falsches Objektiv auf der Kamera hatten. Leider ging der Spuk nicht sehr lange, da der Geier nur einmal über unsere Köpfe flog. Es war aber ein sehr schönes und eindrückliches Erlebnis, wie der knapp drei Meter große Vogel über uns hinweggleitete.

Der grösste Vogel der Schweiz: der Bartgeier.
Foto: Levi

Leider liess sich der Bartgeier trotz weiterem Warten nicht mehr blicken. Dafür entdeckte Severin auf den umliegenden Bergen mehrere Steinböcke, die wir bewundern konnten.
Bevor wir zu Eiszäpfen erstarrten, beschlossen wir, mit dem Gondelbähnli wieder ins Tal zu fahren und uns dort auf die Suche nach Alpenkrähen zu machen. Da das Gondelbähnli, auf das wir ursprünglich wollten, aber bereits vollgestopft war, mussten wir uns unfreiwillig aufteilen. Während Alina, Selina und Levi sich noch hineinzwängen konnten, wartete der Rest auf das nächste Bähnli.

Das Warten in Leukerbad wird mit „Gemsch“ verkürzt.
Foto: Ruben Lippuner

Glücklicherweise fanden die Drei die Alpenkrähen nach kurzer Suche in Turtmann. Wir konnten knapp sechzig dieser seltenen Brutvögel auf den Feldern zählen. Eine Stunde später kamen dann auch die restlichen Natrixler an. Doch mit ihrer Ankunft begannen die Alpenkrähen leider in die Berge davonzufliegen. Trotzdem gelang es allen, noch einen kurzen Blick auf die rotschnäbligen Krähen zu erhaschen.
Danach machten wir uns glücklich auf die Heimreise und beendeten die Exkursion genau so wie wir sie begonnen hatten: nämlich kartenspielend und schlafend!