Gartenschläfer-Exkursion an den Flachsee

Früh am Morgen trafen wir uns wie immer am Treffpunkt im Zürcher Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir via Birmensdorf nach Rottenschwil. Bei der Haltestelle Hecht stiegen wir aus und machten uns auf zum Flachsee. Beim ersten Bänkli angekommen, hörten wir uns einen kurzen Einstieg zum Gartenschläfer an. Am Flachsee gibt es leider keine Gartenschläfer, da diese lieber extensive Obstgärten bewohnen. Davon liessen wir uns aber nicht beirren und so spielten wir ein Gartenschläfer-Spiel, bei dem wir als Gartenschläfer in der “Nacht” nach getrockneten Apfelstückchen in der Wiese suchen mussten. Nur jene Gartenschläfer, die etwas gefunden haben, schafften es in die nächste Runde.

Als alle Natrix-Gartenschläfer sich die Bäuche mit Apfelstücken vollgeschlagen hatten, gingen wir weiter zum Beobachtungshide. Dort konnten wir Schnatterenten, Silberreiher und Seidenreiher beobachten. Ein Highlight war auch der Eisvogel, der sich schön auf den Zaunpfosten vor dem Hide präsentierte und sogar zu begeisterten Freuden-Ausrufen führte! 😀 Neben dieser wunderschönen Art konnten wir auch noch mindestens zwei Zwergdommeln beobachten. Ein junges Individuum verirrte sich sogar auf den “Balkon” gleich hinter dem Hide und flüchtete dann vor den neugierigen Blicken der Natrixler*innen zurück ins Schilf.

Weiter vorne beim Beobachtungshügel entdeckten wir dann einen riesigen Trupp Kiebitze: mindestens 74 der farbenprächtigen Vögel tummelten sich auf einem Acker. Darunter fand Moritz von einer kleinen Anhöhe aus sogar noch eine sitzende Hohltaube. Grünschenkel, Bekassinen und junge Kolbenenten erweiterten unsere Beobachtungsliste. Der erwartete Regen blieb zum Glück aus und so mussten wir auf dem Rückweg nicht wie befürchtet beim Hide unterstehen. Wir konnten also direkt zur Stillen Reuss spazieren.

Zwei motivierte Natrixler verteilten beim ersten Bänkli noch überzählige Steini-Magazine über den Gartenschläfer an zufällige Passant*innen. Und so begeisterten, jungen Heftli-Verteilern konnten die wenigsten absagen. Wenn wir mehr dabeigehabt hätten, hätten wir gleich einen ganzen Stapel Hefte loswerden können! 😀

Die Stille Reuss ist ein Altarm, dessen Schilf und Umland auch sehr spannend für Vögel sein kann. Weit weg auf einer Hecke entdeckte Béla einen Neuntöter. Auf einer Wiese spielten wir dann nochmals ein Mäusebussard-Gartenschläfer-Fangis, auch bekannt als Kettenfangis. 😉 Als wir ausgepowert nach einigen Runden zurückkamen, sahen wir gerade einen Drosselrohrsänger. Er hüpfte im Schilf herum und zeigte sich nochmals schön, bevor er dann Richtung Süden aufbrechen wird.

Da die Zeit schon wieder vergangen war wie im Flug, machten wir uns auf den Rückweg zur Bushaltestelle. Nach einem Baumfalken verteilten wir noch die restlichen Apfelstücke, bis der Bus kam. Auf einer Gartenschläfer-Exkursion ohne Gartenschläfer haben wir immerhin 67 Arten beobachten können!

Titelbild: Daniel Peyrot