Ziel dieser Exkursion war das Ruggeller Riet in Liechtenstein. Nachdem wir uns am Hauptbahnhof getroffen hatten, stiegen wir also in den Zug Richtung Sargans und nahmen dort eine Verbindung, die uns über die Grenze hinaus nach Ruggell brachte.
Bereits wenige Minuten nach Ankunft begrüssten uns drei Kleinspechte, die sich gut hören und auch kurz fliegend sehen liessen. Etwas weiter fanden wir Bäume voller Storchennester und konnten hie und da einen jungen Weissstorch beim gefüttert werden beobachten.
Plötzlich ein kurzer Moment der Aufregung: der am Vortag gemeldete Wiedehopf flog vorbei. Leider etwas zu schnell, als dass ihn alle hätten sehen können. Trotzdem beschlossen wir, weiterzugehen in der Hoffnung auf dem Rückweg würde sich der schöne Vogel nochmals zeigen.


Der Weg führte uns über einen kleinen Bach, wo wir anhielten und schöne gebänderte Prachtlibellen bestaunen konnten. Nach dem Bach hatten wir auf allen Seiten Schilf und Gras. Nun hiess es: nach Riedvögeln Ausschau halten. Schon bald war auch das erste Braunkehlchen gesichtet. Wir sahen auch ein Schwarzkehlchen, jetzt oben im Schilf, jetzt auf einer Baumspitze.
Als wir diese Schnäpper vom Pfad aus beobachteten und versuchten, im grellen Sonnenschein nicht dahinzuschmelzen, hörten wir etwas, worauf wir schon den ganzen Morgen gehofft hatten: Den kratzigen Ruf eines Wachtelkönigs! Auch dieser war bereits in den vergangenen Tagen im Ruggeller Riet festgestellt worden, wir hatten jedoch nur hoffen können, dass er am hellichsten Tag rufen würde. Doch wir hatten Glück – direkt im Feld neben uns einer, zwar wie zu erwarten im Gras verborgen, doch aber wiederholt rufend.
Auch als wir schon längst gute Tonaufnahmen hatten, standen wir neben diesem Feld, die Kameras bereit. Doch die Chancen auf eine Sichtung waren viel zu klein. Kein einziges mal regte sich auch nur ein Grashalm. Ohne den Wachtelkönig gesehen zu haben, doch beeindruckt von seinen Schleichkünsten, gingen wir weiter. Ohne die Suche nach dem Wachtelkönig, um uns von der Hitze abzulenken, hielten wir es im direkten Sonnenschein nicht mehr lange aus und quetschten uns in den Schatten eines Busches, um unseren Zmittag zu geniessen und dabei ein paar Goldammern zuzuschauen.
Am Nachmittag machten wir den am Morgen gegangenen Weg rückwärts und sahen und hörten wieder praktisch alles, dem wir am Morgen schon begegnet waren.
Wieder bei den Störchen angekommen, ertönte von den Vorderen wieder der Ruf: „Wiedehopf!“ Doch auch dies war eine kurze Sichtung und auch jetzt hatten noch nicht alle den Vogel gesehen. Mit unserer verbleibenden Zeit beschlossen wir also, uns am Wegrand hinzusetzen, unsere Kameras bereitzuhalten und auf einen möglichen weiteren Flug vom Wiedehopf zu warten. Gute Entscheidung. Noch ein letztes mal kam der schöne Vogel vorbeigeflogen und dieses mal sahen ihn alle!
Nach dem Wiedehopf war es schon wieder Zeit, zum Busbahnhof zurückzukehren. Nach einem Glace und viel Geplauder auf dem Heimweg kamen alle zufrieden nach Hause.