Ersatzexkursion an den Klingnauer Stausee

Am vergangenen Wochenende traf sich eine 16-köpfige Natrix-Gruppe frühmorgens am Hauptbahnhof. Wegen des angesagten starken Windes und der unsicheren Witterung auf dem Albispass, entschieden wir uns dazu, die Exkursion lieber am Klingnauer Stausee durchzuführen. Schon auf der Zugfahrt herrschte gespannte Vorfreude, und diese sollte nicht enttäuscht werden. Kaum angekommen, erwartete uns gleich das erste Highlight: Rund 120 Erlenzeisige, die in einem Baum eifrig nach Nahrung suchten. Das fröhliche Zwitschern und das geschäftige Treiben dieser kleinen Finken sorgten für grosse Freude – und natürlich für zahlreiche Fotos. Eine überraschend frei sitzende Heckenbraunelle war auch ein tolles Motiv.


Entlang des Ufers zeigten sich immer wieder Eisvögel, deren blitzblaue Silhouetten über das Wasser huschten. Ein Teil der Gruppe hatte zudem das Glück, eine Rohrdommel im Schilf landen zu sehen – ein seltener Anblick! Kurz darauf entdeckten wir sieben Bartmeisen, die zwischen den Schilfhalmen turnten, begleitet von mehreren Rohrammern und einigen Rotdrosseln, deren charakteristische Rufe in der kühlen Herbstluft zu hören waren. Beim Beobachtungsturm folgten weitere Höhepunkte: Gleich zwei Wasserrallen zeigten sich in erstaunlicher Nähe und liessen sich wunderbar fotografieren. Vom Turm aus konnten wir ausserdem Alpenstrandläufer und Bekassinen beobachten, während aus dem Schilf einige Rufe von Beutelmeisen erklangen.


Auf dem Wasser tummelten sich zahlreiche Schnatter- und Stockenten. Auf dem Weg in Richtung „Bunker“ zeigte sich uns der Schwarzschwan – ein ungewohntes Bild. Kurz darauf begann es jedoch zu regnen, was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Denn wir entdeckten die 20 berühmten Flamingos aus der Camargue, die bereits seit bald 2 Monaten am Klingnauer Stausee anzutreffen sind! 


Auch zwei Schwarzkopfmöwen konnten identifiziert werden. Beim Weiterweg zur Staumauer liess sich noch ein Spiessenten-Weibchen blicken, bevor wir dort eine kurze Verpflegungspause einlegten. In der Ferne konnten wir mit unseren Fernrohren beachtlichen Buchfinkenzug ausmachen. Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Rückweg Richtung Bahnhof Koblenz. Als der Zug schliesslich wieder Richtung Hauptbahnhof rollte, setzte draussen kräftiger Regen ein – ein perfekter Zeitpunkt, um die vielen Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Insgesamt kamen wir auf 81 beobachtete Vogelarten – eine gelungene Exkursion für alle Beteiligten.